SGU Podcast #556

Zusammenfassung

symbol_podcastsymbol_scienceThemen der The Skeptics’ Guide to the Universe Episode 556 (vom 05. Mrz. 2016):

  • Vergessene Helden der Wissenschaft: Norman Borlaug
  • Neuigkeiten über das Hochladen von Erinnerungen (wieder einmal glänzen Journalisten mit inkompetenter Berichtserstattung)
  • Ein Jahr im Weltall (Zwillingsstudie der NASA)
  • Neue Radiowellenquelle im Weltall entdeckt
  • Neue Erkenntnisse über die Alzheimerkrankheit
  • Symmetrie unserer Galaxie
The Sceptic's Guide to the Universe

The Sceptic’s Guide to the Universe

Neuigkeiten über das Hochladen von Erinnerungen

The Mirrow hat behauptet, daß es Wissenschaftler gelungen sein soll, wie im Film Matrix ein menschliches Hirn direkt mit Informationen „füttern” zu können. Discovery News umschrieb die Nachricht damit, daß Neulinge die Hirnströme von Piloten „herunterladen” können, um fliegen zu lernen.
Die Technologie im Bereich der Hirnmaschinenverbindung hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht, aber wir sind noch weit davon entfernt, Informationen vom Gehirn herunter- oder ins Gehirn hochzuladen.
Diesmal sind allerdings die Reporter nicht die Täter dieser hanebüchenen Irreführung, sondern der Autor der Pressemitteilung, der die Forschung aufbereitet und an die Medien verbreitet hat. Der erste Fehler war, daß die Verantwortlichen aus dem Negativ ein Positiv machten, denn die Studie ergab, daß sich mit Hilfe der Hirnstromunterstützung kein Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Lernen beweisen ließ. Der zweite Fehler seitens der Journalisten war, daß sie sich mit der Pressemitteilung zufrieden gaben und nicht weiter nachgeforscht haben.
Die Moral der Geschichte: eine Pressemitteilung ist keine Studie.

(Originalartikel en)

Ein Jahr im Weltall

Scott und Mark Kelly beginnen eine neue Phase einer Zwillingsstudie von NASA.
Nach ungefähr einem Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS ist der Astronaut Scott Kelly gemeinsam mit dem russischen Astronauten Mikhail Kornienko letzten Dienstag zur Erde zurückgekehrt.
Scott Kelly wird zu NASAs Johnson Space Center in Houston fliegen, wo er nach einer kurzen Ruhepause von Wissenschaftlern untersucht werden wird. Er wird allerdings nicht alleine nach Houston fliegen, denn sein Zwillingsbruder Mark Kelly, der selbst ein ehemaliger Astronaut ist, wird ihn begleiten.
Diese einzigartige Zwillingsstudie ist laut John Holdren (Direktor des White House Office of Science and Technology Policy und Präsident Obamas wissenschaftlicher Berater) notwendig für bemannte Missionen zum Mars.
Weil die beiden Zwillinge genetisch identisch sind und nur einer von beiden sich 340 Tage im Weltall befand, erhoffen sich die Wissenschaftler Einsichten & Erkenntnisse über die Auswirkungen des Weltalls und der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper.
Eine der harmloseren Effekte der sogenannten Mikrogravitation ist, daß das Gesicht eines Astronauten aufgedunsen wirkt (weil die Körperflüssigkeiten nicht von der Gravitation hinreichend in Richtung Füße abtransportiert werden). Wesentlich bedenklicher ist das Ansteigen des intrakraniellen Drucks, Einbüßen von Sehkraft und Entzündungen, die vermutlich mit kardiovaskulärer Erkrankung einhergehen können.
Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.

(Originalartikel en)