Hamilton: How to Deal with Adversity

Zusammenfassung

How to Deal with Adversity ist ein weiteres Sachbuch aus der School of Life, das sich mit einer Problematik der menschlichen Existenz beschäftigt. In diesem Fall ist geht es um Widrigkeiten und wie man ihnen begegnen & mit ihnen umgehen kann.
Hamilton legt den Hauptaugenmerk auf die vermutlich 4 grundlegenden & universellen Problemquellen der meisten Menschen ein, namentlich Familie, Liebe, Gesundheit & der Tod.

HtdwA ist, wie die anderen Bücher aus der Reihe der School of Life auch, angenehm zu lesen, interessant und bietet viele fruchtbare Denkanstöße & Sichtweisen. Selbstverständlich kann der Autor (leider?) keine allgemeingültigen Lösungsansätze für die Probleme bieten, was aber auch in der Natur dieser Probleme liegt, dafür listet er allerdings auf, wie viele Persöhnlichkeiten von Rang & Namen damit umgegangen sind & warum ihre Erfahrungen es wert sind, daß man sich mit ihnen auseinandersetzt.
Auch dieses Buch ist hochgradig lesenswert & bietet ein Sammelsurium an interessanten & erfrischenden Ideen, die die eigenen Probleme in Relation setzen & in den meisten Fällen vereinfachen.

5 von 5 Sternen

Hintergrund

Auf die School of Life, die von Alain de Botton gegründet wurde, wurde ich durch philosophische Selbsthilfevideos, über die ich vor geraumer Zeit auf YouTube gestolpert bin, aufmerksam. Nachdem ich mir einige wenige Bücher zugelegt und mich eingelesen hatte, war ich von diesen ebenso überzeugt wie von den meisten der Videos und habe der School of Life einen Platz in meinem Bücherregal freigeräumt und diesen kontinuierlich gefüllt.

Kritik:

  1. Wenn man sich die Videos des School of Life-YouTube-Kanals anschaut, kommt man nicht umhin zu bemerken, wann man darauf achtet, daß die Videos eine Moral und Weltsicht propagieren, wes der explizit erklärten Zielsetzung widerspricht.
  2. Die Philosophien, die präsentiert werden, sind sehr straff zusammengefaßt und gefiltert und werden den jeweiligen Philosophen selten gerecht.
  3. Der Internetzladen macht deutlich, daß die SoL deutlich finanzielle Interessen hat. Während ich die Bücher meist als sinnvolle Investition betrachte, sind die Preise der anderen Produkte fragwürdig.

Inhalt

Das Leben eines jeden von uns ist geprägt von Problemen, die zahlreich sind und verletzend, bis hin zu vernichtend, sein können. Obwohl diese oftmals einen sehr individuellen Katalog bilden, gibt es Probleme, deren Natur nahezu alle von uns teilen.
Hamilton befaßt sich mit 4 dieser Grundprobleme, weist Stolpersteine auf und bietet Gedanken & Lösungsansätze von Philosophen, Künstlern und Therapeuten an.

Das erste Grundproblem ist die eigene Familie. Daß Blut dicker ist als Wasser, ist nicht immer ein Segen, insbesondere dann nicht, wenn mindestens ein Familienmitglied eine toxische Persönlichkeit hat oder die eigene generelle Unzufriedenheit an dem Rest der Familie ausläßt. Es hilft nicht, daß die eigene Familie nicht nur chronisch wunde Stellen in der Persönlichkeit eines Einzelnen hinterlassen, sondern auch oftmals immer wieder ausnutzen, um Drama zu erzeugen, zu manipulieren oder zu verletzen.

Das zweite Grundproblem ist, wer hätte das gedacht, die Liebe. In den meisten aller Fällen ist Liebe wenig anderes als Projektion & Anbetung und wird oftmals nicht erwidert.
Projektion bedeutet, daß man glaubt, in der anderen Person Dinge zu erkennen, die nicht der Wahrheit entsprechen; die damit einhergehende Anbetung führt zu überhöhten Ansprüchen und Erwartungen, die dann naturgemäß eher selten erfüllt werden können. Eine Enttäuschung und unschöne Desillusionierung ist das fast unvermeidliche Ergebnis und der Weg dorthin ist selten schön oder angenehm.

Nummer drei ist die Gesundheit, die unweigerlich im Laufe eines jeden Menschenlebens verlorengeht, selbst wenn man jemals über eine beanstandungslose Gesundheit verfügt hat. Während die Jahre verstreichen, fängt der Körper eines jeden an, Verschleißerscheinungen zu zeigen und Stück für Stück nachzulassen bis hin zum Versagen.
Den eigenen, stetigen und unvermeidlichen Verfall zu beobachten, ist von recht wenigen Menschen ein favorisierter Zeitvertreib und es ist nicht leicht, sich mit der eigenen Sterblichkeit und anwachsenden Insuffizienz anzufreunden.

All das gipfelt schlußendlich im Tod, sowohl in dem der Mitmenschen, als auch am Ende in dem eigenen. Der Tod ist die finale Widrigkeit

Hamilton führt bei allen Bereichen Beispiele auf, weist auf typische Schwierigkeiten und Verläufe hin und bietet dann eine handvoll von Lösungsansätzen an, die prominente Mitmenschen der Vergangenheit gefunden und genutzt haben, um der Probleme Herr zu werden oder zumindest die Widrigkeiten ertragen zu können.

Stärken

Die Sachbücher der School of Life haben die Angewohnheit, die jeweiligen Themen von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten und eine andere, neue, frische Perspektive zu dem Thema anzubieten, was meistens schon hilft und oft den Horizont erweitert.
Verglichen an den anderen Sachbüchern bietet HtdwA recht viele Lösungsansätze, was aber auch gemessen am Thema wichtig, wenn nicht gar notwendig ist. Hamilton erkennt nicht nur an, daß jedes Menschenleben ein Sammelsurium an Verletzungen, Widrigkeiten und Leiden ist, sondern gibt auch zahlreiche Menschen von Interesse der Vergangenheit an, um zu zeigen, wie sie mit diesen Problemen umgegangen sind und welche Lektion & welchen Nutzen wir aus deren Erfahrungen ziehen können.

Fazit

Kurz und knapp: deutliche Lektüreempfehlung. 👍

Daten

Hamilton: How to Deal with Adversity
© 2014 Christopher Hamilton; Erstpublikation 2014 beim Verlag Macmillan
~128 Seiten
ISBN 978-1-4472-5884-1