Pressfield: Nobody want to read your Sh*t

Zusammenfassung

pressfield - nobody wants to read your sh_t (mini)Über das Sach- und Selbsthilfebuch Nobody wants to read your sh*t hatte ich schon eine knappe Ankündigung geschrieben.
Thema ist, daß heutzutage kaum noch jemand Aufmerksamkeit übrig hat und man als kreierender Kopf mit zahlreichen attraktiven Ablenkungen konkurrieren muß, und daß man sich bis zu einem gewissen Punkt damit abfinden muß & was man dagegen tun kann.

NwtrYS ist der logische Nachfolger & die Fortsetzung von den Sachbüchern Do the Work & The War of Art, mit denen Steven Pressfield Fibel & Anleitungen für den produzierenden Denker geschaffen hatte.

5 von 5 Sternen

5 von 5 Sternen

Hintergrund

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Steven Pressfield

Über Steven Pressfield (und seinem Blog) habe ich schon in anderen Rezensionen etwas geschrieben, von daher brauche ich wohl nicht übermäßig weit auszuholen. Er ist der Autor von etlichen Romanen, Dreh- und Sachbüchern, unter anderem The Gates of Fire, Tides of War und The Lion’s Gate.

Seine Werke drehen sich häufig um kriegerische Auseinandersetzungen (sowohl weltliche (d.h. ‚tatsächliche’) Kriege, als auch soziale oder innere Kämpfe) und um das Überwinden innerer Widerstände.

Seit 2003 ist er Ehrenbürger der griechischen Stadt Sparta.

 

Inhalt

Steven Pressfield schildert im Laufe der Kapitel seinen Werdegang als erfolgreicher, schaffender Künstler, seine zahlreichen Erkenntnisse und lehrreichen Momente auf diesem Weg, während er diese dem Leser in einem sinnvollen & gefälligen Rahmen als Ratschläge zur Verfügung stellt. Er weist auf Stolpersteine hin, auf Probleme und mögliche Lösungsansätze. Dies geschieht nicht so abstrakt, daß der Autor die Bodenhaftung oder der Leser den Anschluß verliert, aber auch nicht so explizit, daß die Lektionen nur sehr begrenzt umsetzbar wären.

Wie eingangs schon beschrieben muß jedes Produkt, sei es ein Album, ein Bild, ein Film, eine Geschichte oder was auch immer, konkurrenzfähig gegenüber anderen Produkten sein muß, um bestehen zu können, um bemerkt zu werden. Es werden mir nicht viele widersprechen, daß die meisten unserer Mitmenschen in unseren Breitengraden ein Film, eine Serie, Facebook oder Computerspiele einem Buch fast immer vorziehen würden. Um gegen diese anderen Ablenkungen & Verlockungen anzukommen und die Aufmerksamkeit von bereitwilligen Lesern einzufangen, muß das eigene Produkt entsprechend interessant & unterhaltsam sein.
Was bei weitem nicht so einfach ist, wie es sich anhört, auch dann nicht, wenn man ohnehin schon davon ausgeht, daß das Konkurrieren schwerfallen wird.

„Niemand liest etwas. Wenn er etwas liest, so versteht er gar nichts. Und wenn er etwas davon versteht, so vergißt er es sofort wieder.“
— Stanislaw Lem (Eine Minute der Menschheit)

Während sich die Vorgänger Do the Work & The Art of War vornehmlich mit den inneren Konflikten des Schaffenden auseinandersetzte, beschäftigt sich NwtrYS hauptsächlich mit den äußeren Konflikten: die Familie, etwaige Kollaborateure, Klienten und Inspiration.

 

Stärken

Obwohl NwtrYS die Fortsetzung von DtW und TWoA ist, ist es nicht notwendig, die Vorgänger gelesen zu haben.Die drei Sachbücher (NwtrYS, DtW & TWoA) ergänzen sich gegenseitig, überschneidet sich aber auch teilweise.

Im Vergleich zu anderen Selbsthilfebüchern schneidet dieses in meinen Augen recht gut ab, denn es läßt sich ausgesprochen angenehm lesen, weil es unterhaltsam und weil der Stoff nicht oberlehrerhaft und mit erhobenem Zeigefinger aufbereitet ist.

 

Schwächen

Obwohl man das durchaus auch als Stärke verbuchen könnte, stört mich etwas, daß jedes Kapitel recht kurz ist und sich nur über 1-2 Seiten erstreckt. (Dieses Format ist von DtW und TWoA schon bekannt) Einerseits sind die Kapitelchen durchgängig mundgerecht, wirken jedoch gelegentlich zu kurz.
Auf der anderen Seite werden die Kapitel dadurch übersichtlich und leicht in einem Schwung zu lesen. 😑

 

Fazit

Auch wenn sich das Buch in erster Linie an (werdende) Autoren richtet, lassen sich viele Erkenntnisse und Ratschläge mit geringem Transferaufwand auch auf andere Projekte anwenden. [Um den Kreis zu schließen, könnte man NwtrYS selbstverständlich auch für Werbekampagnenentwicklungen verwenden. 😉]

Das Buch ist definitiv lesenswert und sowohl Augenöffner als auch Motivationsbeihelfer.

 

Daten

Pressfield, Steven: Nobody wants to read your Sh*t
©2016 Black Irish Entertainment
~126 Seiten
ISBN 1936891492

 

Verweise

Offizieller Blog Steven Pressfields en