Archiv der Kategorie: Linguaphiles

Wortsalat: Tolggen im Reinheft

 Der Ausdruck „einen Tolggen im Reinheft haben” ist in etwa gleichbedeutend mit einen Schönheitsfehler haben.
In dem sogenannten Reinheft hatten Schüler (zumindest in der Vergangenheit, ich weiß nicht, wie es heutzutage ist) das Schönschreiben geübt. Das deutlich veraltete Verb tolgen oder dolken bedeutete in etwa soviel wie hinschmieren.

Siehe auch den (deutlich detaillierteren & informativeren) Eintrag auf der Internetzseite Redensarten-Index .

Über „einen Tolggen im Reinheft haben” bin ich auf einer schweizer Seite gestolpert.

Wortsalat: Nährwertschöpfung

Während eines Gesprächs ist statt des korrekten Ausdrucks Mehrwertschöpfung der Versprecher Nährwertschöpfung gefallen. Weil mir der Ausdruck hinreichend amüsant erscheint, wollte ich ihn nicht dem Vergessen anheimfallen lassen.

Sehr stark vereinfacht: Mehrwertschöpfung ist der Prozeß vom Rohstoff über die Verarbeitung über den Großhandel zum Einzelhandel. Durch diese aufeinanderfolgenden Stufen (Rohstoff – Verarbeitung – Verkauf) steigt der Wert/Preis des Produkts mit jedem Schritt.

Wortsalat: Lüge

Das Thema „Lügen” kam in einem Gespräch heute auf & wir waren unterschiedlicher Meinung, was die Definition von Lügen ist. Es ging dabei darum, daß einer von uns der Meinung war, daß man lügen würde, wenn man die Unwahrheit erzählt, auch wenn man nicht weiß, daß es eine Unwahrheit ist. Der andere war sich jedoch sicher, daß man nur dann lügt, wenn man vorsätzlich etwas anderes sagt, als man denkt, weiß oder fühlt. Wenn man unwissentlich Unsinn erzählt oder behauptet, ist es also nicht gelogen.
Ergo haben wir ein wenig nachgebohrt & eine recht brauchbare + relativ unmißverständliche Definition gefunden:

Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender (Lügner) weiß oder vermutet, [daß] sie unwahr ist, und die mit der Absicht geäußert wird, [daß] der Empfänger sie trotzdem glaubt […]
– Quelle: Wikipedia

Wortsalat: Karōshi

Bei Karōshi handelt es sich um einen japanischen Ausdruck, der wörtlich übersetzt in etwa „Überarbeitungstod” oder „Tod durch Überarbeitung” bedeutet.
Die direkten medizinischen Ursachen für den Tod sind selbstverständlich Herzinfarkt, Schlaganfall und Verhungern; gelegentlich führt die Überarbeitung aber auch zum Suizid. Abgesehen vom Tod kann Überarbeitung auch zu Depressionen, der Zerrüttung der Familie oder Alkoholismus führen.

Das Phänomen Karōshi ist in Japan großflächig zum ersten Mal aufgetaucht und erkannt worden, die Auswirkungen sind ebenso wenig von der Hand zu weisen wie die Implikationen für die Familien und damit schlußendlich auch für die Gesellschaft: das realgewordene Konzept der menschlichen Ressource („human ressources”).

Der deutschsprachige Wikipediaartikel  ist leider ziemlich rudimentär, der englischsprachige  ist deutlich umfangreicher und meiner Meinung nach informativer & angenehmer zu lesen.

Wortsalat: Igelschnäuzchen

Der Ausdruck Igelschnäuzchen ist mir vor kurzem zufällig untergekommen & ich finde ihn sowohl amüsant als auch sympathisch. Igelschnäuzchen umschreibt sich zusammenziehende & verhärtende Brustwarzen, sei es wegen Kälte oder Erregung, was bei Frauen naturgemäß deutlicher sichtbar werden kann.

Laut Urban Dictionary wird der Ausdruck im Deutschen angeblich benutzt, um die eher kleinen (& spitzen) Brüste einer Frau zu umschreiben, ohne herablassend oder verletztend zu werden. 😒

Wortsalat: (verbaler) Blumenstraußschlagabtausch

Bei einem kürzlich geführten Dialog gab es dann einen Moment, bei dem der Ausdruck Blumenstraußschlagabtausch aufkam, weil wir uns gegenseitig einen verbalen Blumenstrauß überreichten, also unsere wohlwollende Anerkennung ausformulierten.

Der phonetisch recht amüsante Ausdruck Blumenstraußschlagabtausch bedeutet nichts anderes, als daß man sich gegenseitig Komplimente macht, also verbal einen Blumenstrauß überreicht, gegebenenfalls wiederholt. 😸

Wortsalat: Schwär

Da ich vor einigen Tagen gefragt wurde, was schwärende Wunden sind, also aus gegebenen Anlaß: der Schwär (veralteter Ausdruck) ist ein Eitergeschwür. Demzufolge sind schwärende Wunden = eiternde, schmerzende Wunden.
Das Wort ist etymologisch verwandt mit ‚Geschwür’ und ‚schwierig.’

Und um es abzurunden möchte ich noch einmal betonen, daß es wichtig ist, jede noch so kleine Wunde ernstzunehmen. Frischen Sie Ihr Erste-Hilfe-Wissen auf, ignorieren Sie keine Verletzungen, nehmen Sie eiternde und, oder: oder infizierte Verletzungen nicht auf die leichte Schulter.

Wortsalat: Busmief

Der Ausdruck Busmief ist mir während eines Spiels Scrabble das erste Mal begegnet. Der Begriff sollte selbsterklärend sein und war amüsant genug, um ihn so stehen zu lassen.

Und wenn man eine Internetzsuchmaschine seiner Wahl bemüht, wird man vielleicht überrascht feststellen, daß das kein Neologismus ist, der erst während dieses Spiels „vom Himmel gefallen” ist.