Sigler: The Rider

Zusammenfassung

Scott Siglers Novelle The Rider spielt in dem Universum und der Zeit seiner GFL-Reihe. Pete ist Anführer einer Mannschaft des Sport Dinolition, in dem kleinwüchsige Gladiatoren auf Dinosauriern gegeneinander in den Kampf reiten. Der Sport Dinolition befindet sich noch in den Kinderschuhen und die Vereine kämpfen um das finanzielle Überleben und um die Beachtung & Anerkennung der Massenmedien. Pete arbeitet mit seinen Gefährten daran, den Sport aus den obskuren Randsportarten herauszukatapultieren, Differenzen innerhalb der Mannschaft aufzulösen, Korruption zu verhindern und nicht wegen Geldnot verkauft zu werden.

Man muß die anderen Bücher der GFL-Reihe nicht gelesen haben, um diese unterhaltsame, durchaus interessante Schmonzette genießen zu können. Sicherlich hilft es, wenn die Hintergründe mancher Charaktere bekannt sind, ist aber nicht notwendig.
Die Novelle hält keine größeren Überraschungen bereit, ist aber definitiv unterhaltsam.

4 von 5 Sternen

Hintergrund

Auf Scott Sigler wurde ich vor vielen Jahren durch eine gute Bekannte aufmerksam gemacht, die mir dessen Hörspiel Nocturnal gab, weil ich ihr gegenüber erwähnte, daß ich eine Detektivgeschichte schreiben wolle. Da ich ungefähr zur selben Zeit anfing, in Nachtschicht zu arbeiten, war das eine willkommene Ablenkung während der nächtelangen ungestörten Ruhe. Da Scott Sigler so freigebig war, seine Romane zu vertonen und dann kostenlos zum Herunterladen ins Internetz zu stellen, habe ich die meisten seiner Geschichten gehört.
Eine von den Geschichten ist die Serie der Galactic Football League (GFL), die in der Zukunft spielt, in der die Menschen auch andere Planeten besiedelt haben, auf andere außerirdische Völker getroffen sind und alle Völker dazu übergegangen sind, American Football-Turniere zu spielen, um die Völker zur konstruktiven Zusammenarbeit zu bewegen, frei nach dem Motto, daß Sport über Grenzen verbindet und Frieden stiftet.

In der Hauptgeschichte der GFL-Serie geht es um den Quarterback Quentin Barnes, der anfangs ein Rassist und Lokalsportler ist, aufgrund seines Talentes von einem interplanetaren GFL-Vereins übernommen wird. Der Waise und ehemalige Sklave kämpft nicht nur gegen seinen Rassismus und seine Vorurteile, sondern auch für den Erfolg seiner Mannschaft und gegen Verbrecherorganisationen, die die GFL unterwandert haben.
The Rider ist die vierte der GFL-Novellen, die sich um Randcharaktere drehen und handelt von dem recht jungen Sport Dinolition, in dem Kleinwüchsige auf Dinosaurier reiten und in Mannschaften gegeneinander antreten.

Inhalt

Der zwergwüchsige Mensch Pete ist nicht nur Mitbegründer des Dinolitionsports, in dem die Sportler auf Dinosauriern reiten und in Mannschaften gegeneinander antreten, sondern auch der prominenteste Athlet; sein Reittier ist ein bis dato einzigartiger Tyrannosaurus Rex. Die Stadien der Liga sind im jämmerlichen Zustand und werden mit anderen Sportarten geteilt, die Medienaufmerksamkeit fällt gering aus und die fließenden Gelder sind so vernachlässigbar, daß die Mannschaftsbesitzer rote Zahlen schreiben & verschuldet sind und der gesamte Sport kurz vor dem finanziellen Aus steht.

Als wäre das noch nicht schlimm genug, wird Pete unvorbereitet bei einem Interview darauf angesprochen, ob es stimme, daß sein Verein hochverschuldet sei und vor der Insolvenz stünde. Dann bekommt er kurz danach mit, daß andere Vereine versuchen, seine Kameraden einzuschüchtern oder abzuwerben und Verbrecherorganisationen üben Druck auf ihn aus, damit er vorsätzlich Spiele verliert, um Sportwetten zu manipulieren.
Daß der Mannschaftsnachwuchs versucht, ihn auszuspielen und via Machtspielchen unterzubuttern, verliert angesichts der anderen Probleme doch ein wenig an Relevanz.

Der kaum zu erwartende Aufschwung für den Sport kommt überraschend, als Petes T-Rex während eines Kampfes ausrastet, Pete die Kontrolle verliert und sein Reittier ein anderes unsportlich attackiert und zerfleischt. Die Einschaltquoten schnellen in astronomische Höhen, die Gelder fangen an zu fließen – und das Interesse der Verbrecherorganisationen nehmen rapide zu.

Stärken

Wie ich an anderen Stellen ebenfalls erwähne, geht ein großer Charme davon aus, daß der Sport noch in den Anfängen steckt und ums Überleben kämpft. Das geht mit Problemen und Sorgen einher, die sich etablierte Sportvereine & -arten wohl kaum machen müssen, und ist ein recht netter Aspekt der Erzählung, finde ich.

Die andere Stärke ist, daß die Geschichte unterhaltsam ist und keine Durststrecken hat; die Handlung bleibt interessant und in Bewegung.
Dieser Punkt sollte an und für sich keine nennenswerte Stärke sein, da man das von jeder Unterhaltungslese erwarten können sollte, aber erfahrungsgemäß ist das nicht immer so und da Unterhaltung mit der Hauptbehuf ist, möchte ich es dennoch aufgelistet haben.

Schwächen

Quer durch das Buch tauchen immer wieder Rechtschreibfehler auf, von denen sich in einzelnen Kapiteln mehr tummeln als im Rest des Buches; ist mag kleinkariert von mir sein, aber es fällt nun einmal auf und spricht nicht gerade dafür, daß das Lektorat solide war. Meiner Meinung nach ein vailder Grund, ein Buch über einen traditionellen Vertrag und nicht über Eigenpublikation zu veröffentlichen.

Obwohl das Ende und die Auflösung der Novelle gewiß paßt und irgendwo auch Hand & Fuß hat, hat es meiner Meinung nach doch einen deutlichen Beigeschmack von deus ex machina.

Eine meiner Meinung nach deutliche Schwäche ist, daß Sigler & Cooley einen „George Lucas” machen und etliche Charaktere aus der Hauptserie mit einbringen, wo es auch andere Figuren getan hätten. Auf der anderen Seite sind diese Verflechtungen von der Designseite her nachvollziehbar und fallen nicht zu unangenehm auf.

Fazit

Diese Lese ist ein netter Zeitvertreib ohne große Überraschungen, eine sympathische, kurzweilige Schmonzette. Sicherlich ist sie weniger interessant, wenn man mit der GFL-Serie nicht vertraut ist, aber zwingend notwendig ist das Hintergrundwissen nicht.
Mir hat das Konzept, daß sich die Geschichte um einen Sport dreht, der noch in den Kinderschuhen steckt, ums Überleben kämpft und noch nicht etabliert ist, recht gut gefallen. 👍

Daten

Sigler, Scott & Cooley, Paul E.: The Rider
©2016 Empty Set Entertainment
~253 Seiten
ISBN 978-1-939366-51-1
Siglers offizielle Internetzpräsenz