Troy Denning: The Cerulean Storm

Zusammenfassung

symbol_booksdenning - prism pendat 5 (mini)Dies ist der fünfte und letzte Teil der Prism Pendat-Reihe von Troy Denning. Sollten Sie die vorherigen vier Teile gelesen haben, ist dieser fast schon Pflicht; sollten Sie die ersten vier Teile nicht gelesen haben und wollen das auch nicht nachholen, gehen Sie an dem fünften gleich vorbei.

Die ersten vier Bücher waren der Auftakt zu der Auseinandersetzung der Befreier Tyrs mit dem Drachen von Athas, The Cerulean Storm gipfelt mit ebendiesem Kampf. Statt den ehemaligen Sklaven zu helfen, die Geißel von Athas zu beseitigen, treten die Hexerkönige geschlossen für den Drachen ein. Erst als der Sieg über die Unterdrücker und Ausbeuter in greifbare Nähe rückt, wird klar, daß der Drache im Grunde genommen nur ein notwendiges Übel ist, um eine viel schlimmere Bedrohung in Schach zu halten.

Wie die restlichen vier Vorgänger ist auch The Cerulean Storm weder inhaltlich noch stilistisch übermäßig beeindruckend. Und gemessen am vierten Teil lahmt der fünfte zugegebenermaßen etwas. Immerhin wurde die von einem Opportunisten frei erfundene Prophezeihung wieder aufgegriffen und hat für einige skurrile und daher amüsante (aber durchaus kausal korrekte & konsequente) Situationen gesorgt.

3 von 5 Sternen

3 von 5 Sternen

 

Hintergrund

Über den Hintergrund von Troy Denning und Dark Sun habe ich schon in einer älteren Rezension geschrieben.

 

Inhalt

Tithian, ehemaliger Priester und nun selbsternannter König von Tyr, schließt einen Pakt mit Rajaat, dem Schöpfer der Hexerkönige und des Drachen, um im Tausch gegen den Tod des Drachen zu einem Hexerkönig gemacht zu werden. So hilft er den ehemaligen Sklaven um Sadira, sich auf den Kampf gegen den Drachen vorzubereiten. Diese wiederum ahnen nichts von ihrer Instrumentalisierung und sind erleichtert, daß sich Tithian bereit erklärt, die heikle Rolle des Geistbeugers einzunehmen, die vakant wurde, als Agis von Asticles starb (The Obsidian Oracle, Prism Pendat 4).

Nachdem sie ein Angriff auf Tyr von Riesen, die nach dem Obsidianorakel suchen, abgewehrt haben und sich die Unterstützung durch eine tyrianische Armee sichern konnten, begeben sich die angehenden Drachentöter gemeinsam (und unter ständigen Attacken seitens der Häscher des Drachen) nach Samarah, wo Tithian auf sie wartet, sich allerdings verstecken muß, als der Drache und eine handvoll Hexerkönige inklusive Armee dort auftauchen. Der Weg nach Samarah fällt nicht übermäßig einfach aus, weil die Protagonisten eine ihrer wichtigsten Waffen zerstört bekommen und Armeen der Hexerkönige die Wüste durchstreifen, um zu verhindern, daß die tyrische Armee und ihre Helden an Wasser kommen.

Als Sadira & Co in Samarah, dem Dorf am Staubsee, ankommen, müssen sie sich dem Drachen das erste Mal stellen und sich mit Tithian arrangieren, um dann gemeinsam (und abzüglich aller Verbündeter und Freunde, die bei dieser Konfrontation draufgehen) nach Ur-Draxa zu ziehen. Dort müssen sie dann gegen die übriggebliebenen Hexerkönige und den Drachen selbst kämpfen und – sollten sie das überleben – dann verhindern, daß das uralte Übel Rajaat aus seinem Gefängnis ausbrechen und Athas drastisch umgestalten kann (inklusive großflächiger ethnischer Säuberungen und Genozide).

 

Stärken

Wieder einmal ist der Roman eine Bereicherung für Rollenspieler, die Athas kennenlernen wollen, auch wenn The Cerulean Storm deutlich weniger hilfreich ist als die vorherigen Teile, weil er in einem Teil Athas’ spielt, der so ungastlich ist, daß dieser für gewöhnlich weiträumig gemieden wird. Dafür erhält der geneigte Leser und Spieler einen Blick hinter die Kulisse und erfährt, wie aus einem ehemals grünen, reichen und blühenden Planeten eine schier endlose Wüste entstehen konnte.
Ferner gewinnt man einen Eindruck von den Motivationen und Hintergedanken der Hexerkönige und warum sie trotz all ihrer Fehler und Unmenschlichkeiten unter dem Strich nur das kleinere Übel sind.

 

Schwächen

The Cerulean Storm ist und bleibt eine Schmonzette, die sich etwas abseits von der üblichen Phantastik bewegt und deshalb einen Blick verdient, aber sie ist nicht so herausragend, daß ich sie jemanden ans Herz legen möchte, der keine nennenswerte Affinität zu Dark Sun hat.

 

Fazit

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist The Cerulean Storm interessant, wenn man die anderen vier Teile gelesen hat. Er bietet allerdings weder bemerkenswerten Offenbarungen noch gänsehauterzeugende Szenen, weshalb die Lektüre nicht einmal dann dringend anzuraten ist, wenn man die ersten vier Romane schon gelesen hat.
Dennoch eine nette Schmonzette, die Athas-Liebhaber und Rollenspieler angenehmen Zeitvertreib bieten kann. 😊

 

Daten

Denning, Troy: The Cerulean Storm
©1993 TSR, Inc.
©2009, 2011 Wizards of the Coast LLC
geschätzt 352 Seiten, e-Buch
eISBN: 978-0-7869-6117-7