Taylor: Dead Men Run

Zusammenfassung

symbol_bookstaylor - black jack justice 02 - dead man run (mini)Die zweite Novelle der Reihe Black Jack Justice („Dead Men Run”) findet noch relativ am Anfang von Jacks und Trixies Werdegang statt, aber eindeutig nach der ersten Novelle, in der sich die beiden kennen- und verabscheuen lernten.

Wem die erste Black Jack Justice-Novelle (mit ebendiesem Titel) gefallen hat, dem wird auch diese mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gefallen. Dead Men Run ist wieder eine große Portion hartgekochter Detektivarbeit mit humorvollem Augenzwinkern und dennoch ernstem Thema; die Handlung selbst wiederholt keine der von Taylor schon erzählten, beleuchtet aber den Hintergrund verschiedener schon bekannter Charaktere noch näher und man erfährt einige neue interessante Aspekte, die diesen Charakteren noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit geben.
Kurzum, wenn man sich für ebenso unterhaltsame, einfallsreiche wie auch amüsante Geschichten über hartgekochte Privatschnüffler erwärmen kann – und noch mehr, wenn man den Podcast kennt & mag –, ist die Novelle ausgesprochen lesenswert.

5 von 5 Sternen

5 von 5 Sternen

 

Hintergrund

Gregg Taylor ist der kreative Kopf, der hinter den Podcastserien (und einigen dazugehörigen Comics und Novellen) Black Jack Justice und The Red Panda von Decoder Ring Theatre steckt. Seine Werke sind Hommagen an mittlerweile vermutlich zum Großteil vergessen geratenen Radiohörspiele, an die sich die älteren Semester unter uns vielleicht noch erinnern können.

Jack Justice und Trixie Dixon sind Privatdetektive, die sich zwar Bureau und Arbeit teilen und auch generell gut zusammenarbeiten, sich jedoch nicht unbedingt ausstehen können und gegenseitig mit Vorliebe sticheln &  aufziehen.

 

Inhalt

Jack Justice erhält per Post einen Brief, den er zu Trixie Dixons Verwunderung verbrennt, sobald er ihn gelesen hat — was sich selbstverständlich als Fehler erweisen wird und ihm das Leben in den kommenden Tagen schwermachen wird. Ein lose befreundeter Polizist erhält den gleichen Brief und verfährt mit diesem ebenso. Jack und der Polizist treffen sich ohne Trixie in einer Kneipe, um gemeinsam über die Briefe und den Absender zu plaudern, weil sie befürchten, daß sich die Altlast in Form eines rachsüchtigen „Justizopfers” zu einem ausgewachsen Problem aufzudrängen versucht.
Was sich natürlich (natürlich!) als berechtigte Sorge erweist, denn direkt vor der Kneipe wird der Polizist erschossen und Jack entführt.

Sämtliche Indizien sprechen dafür, daß Jack den Polizisten erschossen hat und untergetaucht ist, also eröffnen die Ordnungshüter die Jagd auf den vermutlichen Mörder. Nicht unbedingt, um ihn lebend, geschweige denn unversehrt vor ein Gericht zu bringen. Trixie glaubt nicht daran, daß ihr Partner schuldig ist und versucht herauszufinden, wer hinter dem Verbrechen steckt und wie sie beweisen kann, daß Jack zumindest in diesem Fall unschuldig schuldlos ist.
Die Presse hat in der Zwischenzeit nichts besseres zu tun, als Jack als Polizistenmörder zu portraitieren und zu brandmarken, was die Stimmung weiter anheizt und nicht gerade dafür sorgt, daß die Ordnungshüter großartig Fragen stellen werden, bevor sie blaue Bohnen per Luftpost versenden. Und während sich die Schlinge um Jacks Hals immer enger zieht und er verzweifelt versucht, den wahren Mörder zu finden und anschließend zu überführen, genießt der wahre Mörder das Katz- und Mausspiel und hilft wiederum der Polizei, den Gesuchten zu fangen.

 

Stärken

Wie eingangs schon erwähnt erhält der geneigte Leser neue Hintergrundinformationen über aus dem Podcast schon bekannte Personen und Persönlichkeiten. Und es sind nicht zwingendermaßen schöne. Aber sie verleihen ihnen mehr Tiefe und können durchaus faszinieren.

Obwohl die Geschichte teilweise weit davon entfernt ist, eine Gutenachtgeschichte zu sein, behält sie den für die Serie typischen und ausgesprochen sympathischen Humor bei. So nimmt Gregg Taylor wie so oft Klischees mit aufs Korn und platziert die typischen Frotzeleien der Protagonisten an die üblichen Stellen, aber auf eine recht angenehme Art.

 

Schwächen

Manche Passagen sind vorhersehbar, aber das fällt nicht nennenswert ins Gewicht, finde ich.

 

Fazit

Wie weiter oben schon geschrieben, die Geschichte ist unterhaltsam und humorvoll, sicherlich nicht übermäßig überraschend und es gibt auch keine gröberen Wendungen, das schadet der Novelle aber auch nicht übermäßig.

Kurzum: eine kurzweilige, zwerchfellumschmeichelnde Schmonzette, die zu lesen sich lohnt. 👍

 

Daten

Taylor, Gregg: Dead Men Run
©2015 Taylor, Gregg; CreateSpace Independent Publishing Platform
~176 Seiten
ISBN 978-1507706671