Card: Ender’s Game

Zusammenfassung

symbol_bookscard - ender's game (mini)Der Science Fiction-Roman Ender’s Game spielt in unserer fiktiven Zukunft und dreht sich um den sechs Jahre jungen Andrew „Ender” Wiggin, der wie viele andere Jungen und Mädchen von dem Militär der Familie entrissen und rekrutiert wird, um zu Soldaten ausgebildet zu werden, um gegen insektoide Außerirdische zu kämpfen, die die Menscheit bedrohen.

Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch fesselnd, ferner enthält die Geschichte zahlreiche Aspekte & Ideen von Militärtheorie, Ethik, Psychologie & Philosophie, die jedoch nicht auffallen, wenn man nicht auf sie achtet.
Kurzum: eine eindeutige Leseempfehlung.

5 von 5 Sternen

5 von 5 Sternen

 

Hintergrund

Auf Ender’s Game wurde ich während meiner Kindheit schon ein paar Mal hingewiesen und mir wurden damals schon die Pointe verraten. Damals hatte ich allerdings bei Weitem nicht genug Interesse, um mich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Über Seitenhiebe in der humoristischen Animationsserie Futurama bin ich wieder auf Ender’s Game aufmerksam gemacht worden, wodurch der Roman dann schlußendlich dann doch auf meiner „bei Gelegenheit lesen”-Liste landete.

Quelle: de.wikipedia.org

Quelle: de.wikipedia.org

Der Autor, Orson Scott Card, hatte dank seiner Werken zahlreiche Preise verliehen bekommen, dabei war Enders Spiel (Ender’s Game) sein Schlüssel zu Bekanntheit und Anerkennung: mit dieser Geschichte wurde er sowohl mit dem Nebula– und den Hugo-Preis (die bedeutendsten Ehrungen im Bereich der Science Fiction-Literatur) ausgezeichnet. Mit dem Nachfolgeroman Sprecher für die Toten (Speaker for the Dead) wurde er erneut mit den beiden Preisen prämiert.
Card hat mormonische Wurzeln und engagiert sich politisch, wobei er sich selbst als Demokraten bezeichnet, allerdings mit seinen rechts-konservativen Ansichten, seinen homophoben und antiliberalen Äußerungen häufig aneckt.

 

Inhalt

Nachdem die Menschheit bereits zwei Kontakte (und gleichzeitig Kriege) mit insektoiden Außerirdischen überlebt hat (hauptsächlich durch Glück), entschließt sich das Militär, den dritten Krieg nicht in der Nähe der Wiege der Menschheit zu führen, sondern die Außerirdischen anzugreifen, bevor diese ein drittes Mal angreifen können. Da die Gegner in vielerlei Hinsicht den Menschen überlegen sind, sucht das Militär jahrzehntelang fieberhaft nach einer Sorte Mensch, die nur selten geboren wird: ein Mensch vom Kaliber von zum Beispiel Alexander der Große.
Nachdem sich die ersten beiden Geschwister von Andrew Wiggin als ungeeignet entpuppten, wird Andrew Wiggin als Kandidat vom Militär zwangsrekrutiert und gemeinsam mit anderen gleichaltrigen Kindern ausgebildet.

Während der Ausbildung finden zahlreiche Gruppenübungen statt und Ender, ein notorischer Außenseiter, wird durch Isolation und Bedrohung durch „Kameraden” aus Notwendigkeit zum Anführer einer Gruppe, die er um sich scharrt. Um in dem rigorosen Trainingsprogramm & beständigem Wettkampf mit & gegen die anderen Truppen zu bestehen, entwirft er neue Taktiken & Strategien. Als wäre das nicht genug, wird er nicht nur von rivalisierenden Anführern drangsaliert, sondern bekommt noch immer höhere Hürden von seinen Ausbildern vorgesetzt und Stöcke zwischen die Beine geworfen.

Als Ender von rachsüchtigen Kameraden beinahe getötet wird, versetzt man ihn und führt seine Ausbildung fort, aber nicht mehr als Taktiker und Bestandteil einer Einsatzgruppe, sondern als einsamer Stratege. Sein Lehrer ist das mittlerweile legendäre und schon lange totgeglaubte Strategengenie, das den zweiten Krieg gegeben die Außerirdischen vernichtend gewonnen hatte.
Während Ender an einem holographischen Simulator eine Schlacht nach der anderen führt, von seinen Ausbildern immer unter Druck gesetzt wird, kommen ihm immer mehr Zweifel an seiner Bestimmung und der Kampagne, für die man ihn vorbereitet.

 

Stärken

Wie ich weiter oben schon erwähnt hatte, hält das Ende des Romans eine Überraschung parat, die mir schon vor vielen Jahren verraten wurde. Dennoch blieb Ender’s Game spannend & unterhaltsam und es war mir eine Freude, die Geschichte zu lesen.
Das sollte an und für sich schon Grund genug für eine Leseempfehlung sein, behaupte ich. 😉

Sehr gelungen finde ich die Darstellung verschiedener Blickwinkel, die mich oft an Watzlawick erinnerten (Themen wie Kommunikation, Wahrnehmung, Wirklichkeit), ohne jedoch zu pädagogisch zu wirken.
Ähnlich ist das mit einigen psychologischen Mechanismen und philosophischen Modellen, die nicht auffallen würden, wenn man sie nicht kennt und nicht darauf achtet, behaupte ich.

Obwohl das keine Stärke sein sollte, möchte ich darauf hinweisen, daß mir Cards religiöses Gedankengut in Enders Spiel nicht aufgefallen ist, der Leser (soweit ich das beurteilen kann) also mit mormonischen Liebäugeleien verschont wird. Das kann nur von Vorteil sein.

 

Fazit

Die Preise, mit denen Enders Spiel prämiert wurden, sind wohlverdient; die Geschichte ist spannend, unterhaltsam, vielschichtig und intelligent. Definitiv eine Leseempfehlung. 👍

 

Daten

Orson Scott Card: Ender’s Game
© 1977, 1985, 1991 Orson Scott Card
Tor Book, publiziert von Tom Doherty Associates, LLC
~251 Seiten
eISBN: 978-1-4299-6393-0

 

Verweise

wikipedia-Artikel über das Buch und den Autor de