Reason RE: Crapre

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Quelle: propellerheads.se

Zusammenfassung

symbol_play_musicViele Leute dachten, es wäre ein Aprilscherz und daß es nicht echt sei, doch das ist es, und das macht es zu einem noch besseren Scherz, denke ich.
(Magnus Lidström)

Bei Crapre handelt es sich um eine Baugruppenerweiterung (Rack Extension) von Sonic Charge für das Musikprogramm Reason von Propellerheads. Diese fällt insofern aus dem Rahmen, weil sie außergewöhnlich aussieht und ungewöhnliche Effekte bietet. Da es diese Erweiterung zur Zeit für gerade mal 7,50 Euro zu kaufen gibt, sollte man meiner Meinung nach bei Interesse zuschlagen, bevor sie (laut Ankündigung) Ende April wieder vom Markt genommen wird.

 

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Stärken

Für einen „schlechten Witz“ ist Crapre überraschend detailverliebt und umständlich aufbereitet. Das gilt nicht nur für die vielleicht augenkrebsverursachende Benutzeroberfläche in Regenbogenfarben, Sternchen, Herzchen, Kätzchen und Einhorn, sondern auch für die Leistung des Effektgeräts selbst. Mit leider recht wenigen Einstellmöglichkeiten kann man Audiosignale so verzerren, als ob man sie von einer (mehr oder minder stark leiernden) Kasette abspielt.

Dieser Effekt ist mir nicht nur sympathisch, sondern auch ein Stück Kindheit. Was nachfolgende Generationen vermutlich nur schwer nachvollziehen können ist ein unterschwelliges Gefühl von Geborgenheit, das die Ursache hat, während der Kindheit und der Jugend mit einem Kassettenrecorder tief in die Nacht Musik oder Hörspiele gehört zu haben.

Auch wenn ich mich wiederhole: Eine weitere Stärke ist und bleibt der Preis.

Alleine der Gesichtsausdruck etwaiger Gäste, denen man das virtuelle Effektgerät demonstriert, rechtfertigt den Kauf.  Der Ausdruck ungläubiger Fassungslosigkeit und fehlschlagender Verständnisversuche ist Gold wert. 😸

 

Schwächen

Obwohl ich es amüsant und originell finde, wird es sicherlich den einen oder anderen geben, der sich mit der Benutzeroberfläche von Crapre nicht anfreunden kann, weil sie so „billig und grottenschlecht” aussieht. Ich finde, daß diese Oberfläche ein Geniestreich ist, weil sie trotz ihres unterirdischen Aussehens eine ausgeprägte Detailverliebtheit der Entwickler beweist. Wen das nachzuvollziehen schwerfällt, sollte sich einfach nur das realistische und überzeugende Glitzern des Plastikdiamanten des Drehreglers während des Einstellens anschauen. 😆

Man kann darüber diskutieren, ob es eine Schwäche ist, daß die Funktionsvielfalt der Baugruppenerweiterung recht überschaubar ist. Auf der anderen Seite kostet diese Erweiterung sehr wenig und leistet das, was man von einem Audiokassetteneffektgerät erwarten kann. Meiner Meinung nach ist das keine Beschwerde wert, aber das ist wohl Ansichtssache. 😑

 

Fazit

Man sollte das virtuelle Effektgerät natürlich [Natürlich!] erst einmal ausprobieren (das kann man einen Monat lang kostenlos), aber ich glaube, daß man nicht viel verkehrtmachen kann. Ob man Hörer ärgern möchte und ganze Musikstücke damit verhunzen möchte oder (so wie ich es plane) nur einzelne Instrumente damit verzerren möchte, kann man dann von Fall zu Fall entscheiden.
Mit Crapre kann man (und werde ich) viel Unsinn anstellen. 😸